
Tierwelt
Der Gutshof von Schloss Hof hat tierisch viel zu bieten: Eine besondere Attraktion sind seine rund 200 tierischen Bewohner sowie der Streichelzoo. Angefangen bei altösterreichischen Haustierrassen wie Kärntner Brillenschafe oder Steinhendl, über die für das Barock typischen weißen Esel, bis hin zu exotischen Trampeltieren, sind vor allem selten gewordene Rassen vertreten. Die süßen Vierbeiner fühlen sich hier pudelwohl und sorgen mit regelmäßigem Nachwuchs für Entzücken bei ihrem Publikum.
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Alle Tiere auf Schloss Hof im Detail:
Weißer Esel
Der äußerst seltene Österreichisch-Ungarische Weiße Barockesel zählt zu den tierischen Highlights von Schloss Hof. Von den „Lichtbringern“ gibt es europaweit nur noch wenige hundert Exemplare. Abgesehen von der Farbe ihres Fells - welche als „cremello“ bezeichnet wird, da es kein reines Weiß ist - sind die Vierbeiner auch durch ihre blauen Augen sowie ihr gemütliches Wesen charakterisiert. Bei dem Weißen Barockesel handelt es sich um die einzige offiziell anerkannte Eselrasse in Österreich.
Trampeltier (Zweihöckriges Kamel)
Prinz Eugen und seine Soldaten kannten Kamele von Gefechten gegen die Osmanen. Die Nutztiere sind äußerst robust und anpassungsfähig. Sie können mit Außentemperaturschwankungen von bis zu 80°C zurecht- und mit sehr wenig Wasser auskommen. Dies ist in ihrem Lebensraum notwendig. Ihre Höcker beinhalten kein Wasser, sondern Fett, welches als Energiesepeicher dient.
Lipizzaner
Lipizzaner verdanken ihren Namen dem 1590 gegründeten Gestüt in Lipica, Slowenien. Die Rasse ist eng mit dem Hause Habsburg verbunden. Die edlen Pferde kommen schwarz zur Welt und werden im Alter zwischen vier und zehn Jahren weiß, sehr selten bleiben sie braun oder schwarz. Durch ihren Einsatz in der Spanischen Hofreitschule in Wien sind die Lipizzaner weltberühmt. Auf Schloss Hof werden sie für Gäste- und Hochzeitskutschen eingesetzt und auch geritten.
Noriker
Der Name dieser seltenen Kaltblutpferde leitet sich von der römischen Provinz Norikum ab, die einen Teil der österreichischen Alpenländer umfasste, aus dem diese Pferde stammen. Im Mittelalter wurden sie für den Transport von Wirtschaftsgütern aus italienischen Häfen über die Alpen eingesetzt. Noriker kommen in verschiedenen Farben vor und werden auf Schloss Hof für Kutschenfahrten eingesetzt.
(Mini-) Shetlandpony
Ihr Name geht auf die schottischen Shetlandinseln zurück, wo sie ursprünglich beheimatet waren. Im Verhältnis zu ihrer geringen Körpergröße zählen sie zu den kräftigsten Pferden der Welt. Die süßen Ponys von Schloss Hof werden für Kutschenfahrten und Zirkuslektionen eingesetzt. Besonders beliebt ist auch das Ponyreiten. Das Minishetlandpony ist eine Zuchtform des Shetlandponys und wird maximal 87 cm groß.
Vierhornziege
Vierhornziegen sind äußerst selten und gelten heute, so wie im Barock, als besondere Attraktion. Besonders nicht nur weil es sehr wenige Tiere mit dem Merkmal der Vierhörnigkeit gibt sondern auch weil die Nachzucht dieser Rasse besonders viel Geschick erfordert. Ihr Merkmal sind vier möglichst gleichmäßig verteilte Hörner. Auch Prinz Eugen konnte sich dereinst stolzer Besitzer solcher Tiere nennen.
Ungarisches Zackelschaf
Das Zackelschaf ist eine alte und geschützte Schafrasse. Die robusten Hornträger haben schwarze oder weiße Wolle, die besonders dicht ist. Sie fallen mit ihren V-förmigen, korkenzieherartig gedrehten Hörnern auf. Zackelschafe sind die typischen Tiere der Schäfer im ungarischen Tiefland. Aus ihrem Fell wird der traditionelle Mantel der Schafhüter, die Schuba, gefertigt.
Weißer Pfau
Die äußerst seltenen Vögel kamen ursprünglich aus Indien und werden seit dem 18. Jahrhundert in Europa gehalten. Der weiße Pfau, der ursprünglich der gehobenen Klasse vorgehalten war, wird auch als Hochzeitspfau bezeichnet und ist eine Mutation des blauen Pfaues. Wenn er sein Federkleid für die Gäste des Gutshofes öffnet, wird die ganze Pracht des edlen Tieres sichtbar.
Bulgarische Langhaarziege
Ursprünglich wurden diese Ziegen von Bergbauern in Bulgarien gehalten. Die langen Haare bieten einen guten Schutz gegen jedes Wetter und wurden zu Textilien und Teppichen verarbeitet.
Kärntner Brillenschaf
Ihren Namen hat diese Schafrasse von der dunklen Pigmentierung um die Augen. Im Hochgebirge, wo diese Schafe ihren Einsatz fanden, schütz das Pigment die Augen vor der Sonne und erfüllt tatsächlich den gleichen Zweck wie unsere Sonnenbrillen.
Jakobsschaf
Diese braun-weiß gefleckten Schafe mit teilweise 2-6 Hörnern werden in der Landschaftspflege sowie zur Wollgewinnung eingesetzt. Seinen Namen hat es aus der Bibel, wonach der Hirte Jakob für seine Herde die gefleckten Tiere erhielt (1. Buch Moses, Kap. 30, Vers 32).
Cröllwitzer Pute
Eine seltene Putenrasse vom leichten Schlag ist die schwarz weiß gefärbte Cröllwitzer Pute. Puten sind die domestizierte Form der wilden Truthühner der USA. Die Cröllwizer Pute liefert besonders feinfasriges und wohlschmeckendes Fleisch.
Maultier
Die Kreuzung zwischen Pferdestute und Eselhengst bringt ein außergewöhnliches Tier hervor, das Maultier. Es vereint die besten Eigenschaften von Pferd und Esel und wurde aus diesem Grund bereits in der Antike gezüchtet.
Nonius
Stammvater dieser ungarischen Warmblutrasse war der Anglo-Normanne Nonius, der 1815 fünfjährig als Kriegsbeute in das ungarische Gestüt Mezöhegyes kam, wo diese Rasse bis heute gezüchtet wird.
Es handelt sich um besonders leistungs- und nervenstarke Pferde mit ausdrucksvollen Ramsköpfen, meist in den Farben braun und schwarz. Der Nonius wurde vor allem als Kutschpferd genutzt, sei es als militärisches Artilleriepferd oder in der Landwirtschaft.
Alpaka
Die Domestikation der Lamas und Alpakas setzte bereits 3.000 vor Christus in Südamerika ein.
Alpakas sind etwas kleiner als Lamas und werden vor allem wegen ihrer feinen Wolle gezüchtet. Zur Wollgewinnung werden die Tiere üblicherweise einmal im Jahr geschoren.
Lama
Lamas und Alpakas gehören zur systematischen Gruppe der Kamele und bilden innerhalb dieser die aus Südamerika stammenden Neuweltkamele. Neuweltkamele unterscheiden sich von den Großkamelen durch ihre Größe sowie durch das Fehlen von Höckern.
In seinem Herkunftsgebiet wird das Lama in den Bergen vor allem als Lasttier eingesetzt aber auch die Wolle und das Fleisch wurden genutzt.
Walachenschaf
Walachenschafe kamen ab dem 13. Jahrhundert mit rumänischen Hirten nach Mitteleuropa. Die Tiere sind genügsam und überaus robust. Sie wurden von jeher vorwiegend als Milchlieferanten gezüchtet, doch wussten die Menschen in weniger guten Zeiten auch ihr Fleisch und ihre lange, grobe Mischwolle zu schätzen.
Sulmtaler Huhn
Diese steirische Hühnerrasse ist heute selten geworden. Die Sulmtaler sind eine wetterharte Zweinutzrasse (Eier und Fleisch) mit zartem Fleisch und einer Legeleistung von ca. 150 Eiern im Jahr. Sulmtaler Huhn gilt als Delikatesse. Es ist bekannt, dass am Wiener Kaiserhof ausschließlich diese besonders schmackhafte Hühnerrasse verarbeitet wurde.
Brahmahuhn
Die zu den Riesenhühnern zählenden Brahma kamen im 19. Jahrhundert nach Europa und sind den Hühnern asiatischen Ursprungs zuzuordnen. Besonders eindrucksvoll sind die befiederten Läufe sowie die enorme Größe der Tiere, ein Hahn kann bis zu 5 kg schwer werden.
Steinhendl
Bunt, vital und brutfreudig. Dies beschreibt das Steinhendl, auch Steinpiperl oder Stoahendl genannt perfekt. Es handelt sich um eine der ursprünglichsten Hühnerrassen der Alpen und hat sein Ursprungsgebiet in der Steiermark. Das robuste Steinhendl ist ein Leichtgewicht und gut flugfähig. Genutzt wurde es als Eier-und Fleischlieferant. Bis in die 1970er Jahre war es noch weit verbreitet, durch das Verbot der Freihaltung im Zuge der Vogelgrippe ging der Bestand jedoch rapide zurück. Weltweit existieren nur mehr 100 – 200 Tiere.
Ouessantschaf
Das Ouessantschaf, auch Bretonisches Zwergschaf, ist die kleinste Schafrasse Europas mit einer durchschnittlichen Widerristhöhe von nur 45 cm. Es stammt von der Île d’Ouessant, einer baumlosen, französischen Atlantik-Insel mit sehr rauem Klima. So überlebten dort nur die stärksten und genügsamsten Tiere und so entstand diese sehr kleine, widerstandsfähige Rasse, welche auch unter sehr schlechten Bedingungen zurechtkommt.
Die Mehrheit der Ouessantschafe (> 70 %) ist schwarz, es gibt aber auch graue, weiße und braune Tiere. Die Böcke haben schneckenförmige Hörner, die weiblichen Tiere haben diese sehr klein ausgeprägt oder sind hornlos.
Katalanischer Riesenesel
Der Katalanische Riesenesel stammt aus Katalonien, einer Region im Nordosten Spaniens, zwischen der Mittelmeerküste und den Pyrenäen. Er gehört zu den größten Eselrassen weltweitund sein Fell ist schwarzbraun mit weißen Bereichen um Augen, Maul und Bauch. Früher wurde der Katalanische Riesenesel als Nutztier in der Landwirtschaft eingesetzt, von Maschinen verdrängt, ist er heute vom Aussterben bedroht. Rund 540 Tiere sind im Zuchtbuch eingetragen. Katalanen wurde in viele andere Eselrassen eingekreuzt oder begründeten diese erst. Der Katalanische Riesenesel ist Spaniens ganzer Stolz und neben dem Stier inoffizielles Nationalsymbol Kataloniens. Die beiden Stuten auf Schloss Hof hören auf die Namen Xata und Taqueta.
Minischweine
Minischweine sind kleinwüchsige Hausschweine. Das Hausschwein ist die domestizierte Form des Wildschweins. Es ist eines der am frühesten domestizierten Haustiere in der menschlichen Zivilisationsgeschichte und wird seit ca. 9.000 Jahren (seit der Jungsteinzeit) gehalten.
Minischweine wurden in den letzten Jahrzehnten immer beliebter als Haustiere, werden aber auch in der medizinischen Forschung eingesetzt. Schweine sind generell sehr intelligente und saubere Tiere.
Erfahren Sie mehr über unsere Tiere im Interview mit Vanessa, Tierpflegerin von Schloss Hof!
I: Wie kommt man zu dem Beruf und welche Ausbildung benötigt man als TierpflegerIn?
V: Begonnen hat alles mit meiner Leidenschaft für Pferde, über die ich hierher nach Schloss Hof gekommen bin. Hier gibt es so viele verschiedene Tiere und ich wollte mehr über sie erfahren. Deshalb bin ich dann zu diesem Beruf gekommen. Zurzeit haben wir auf Schloss Hof auch zwei Lehrlinge. Die Lehrausbildung dafür dauert drei Jahre. In der Berufsschule erlernt man alles von Futter über Krankheiten, die Aufzucht etc. Bei der Abschlussprüfung wird nach den Tieren, welche tatsächlich am Gutshof leben, gefragt - also z.B. nichts über Delphine. Wichtig ist zu wissen, wie man mit Tieren umgehen muss und zu erkennen, ob es ihnen schlecht oder gut geht.
I: Was ist das Beste an deiner Tätigkeit?
V: Das ganze Jahr draußen zu sein und die Freude an den Tieren, wenn man mit ihnen arbeitet. Es ist toll, den Gästen mit Tieren näher kommen zu können - das ist schon etwas Schönes!
I: Was ist deine anstrengendste Tätigkeit?
V: Auch, dass man ganzjährig draußen ist. [lacht] Das ist im Winter anstrengend, keine Frage. Aber wenn man es gerne macht, nimmt man das in Kauf.
I: Würdest du den Beruf der Tierpflegerin noch einmal wählen?
V: Ja, auf jeden Fall.
I: Wie sieht ein typischer Tag einer Tierpflegerin aus?
V: Am Vormittag steht die Grundarbeit auf dem Programm: Zuerst füttern wir die Tiere, schauen, wie es ihnen geht und ob alles passt. Dann machen wir alles sauber: die Stallungen, das Außengehege und kontrollieren, ob die Wege für die Besucher passen. Am Nachmittag stehen immer diverse Tätigkeiten an: Dazu zählen zum Beispiel die Klauenpflege oder Schafschur. Wir bieten Kutschenfahrten und diverse Veranstaltungen an. Dafür trainieren wir die Pferde, bereiten die Gästekutschen und das Ponyreiten vor. Am Ende des Tages gehen wir noch einmal die Gehege und Stallungen durch. Abschließend füttern wir unsere Vierbeiner noch einmal und geben ihnen Wasser nach.
I: Wie oft musst du den Stall der Pferde ausmisten?
V: Täglich mindestens einmal. Bei Schönwetter sind die Pferde den ganzen Tag draußen, da reicht es einmal in der Früh. Wenn es regnet und sie den ganzen Tag in der Box stehen, dann misten und streuen wir am Nachmittag noch einmal nach, damit sie dann für die Nacht ein schönes „Bett“ haben.
I: Welches ist dein Lieblingstier?
V: Brillenschafe und Trampeltiere mag ich echt gerne - und natürlich Pferde.
I: Kennen dich die Tiere schon?
V: Vor allem in der Früh, da merkt man das sehr stark - bei der Fütterungszeit. [lacht] Ich glaube schon, dass sie wissen, wenn ein Tierpfleger kommt. Oft schreien sie, wenn wir am Streichelzoo vorbeigehen. Ich denke, sie erkennen uns an den Schritten oder am Geruch.
I: Haben eure Tiere Lieblingspfleger?
V: Insbesondere bei den Tieren, die per Hand aufgezogen wurden, merkt man, dass sie zu der Person hingehen, die sie aufgezogen hat. Auch wenn man sich mehr mit einem Tier beschäftigt, besteht eine besondere Verbindung.
I: Welches Tier ist am unkompliziertesten zu pflegen?
V: Der weiße Pfau [lacht]. Die Steinhennen sind auch unkompliziert.
I: Was muss man bei der Pflege der Lipizzaner beachten?
V: Durch ihre weiße Farbe sind sie natürlich pflegeintensiver. Da schauen wir darauf, dass sie wirklich schön weiß sind. An heißen Tagen ist das erfrischende Bad ein Genuss für die Vierbeiner.
I: Wie sieht das „Beauty-Programm“ bei den Pferden aus?
V: Wir haben ein Solarium, das mögen sie gern. Nach dem Waschen stellt man sie unter diese Infrarotvorrichtung. Auch an kalten Wintertagen ist es für sie angenehm.
I: Haben die Tiere auch ihre Macken oder lustige Eigenschaften?
V: Wir haben zum Beispiel ein Trampeltier, den Momo. Immer, wenn man in das Kamelgehege hineingeht und ein Werkzeug dabei hat, nimmt er es gleich in den Mund und läuft im Kreis [lacht]. Wenn man mit einer Kappe oder einem Hut kommt, nimmt er sogar die vom Kopf und geht dann einfach. Er ist ein Wahnsinn, er ist schon recht lustig.
I: Gibt es Langschläfer unter den Vierbeinern und was musst du tun, wenn ein Tier in der Früh nicht aus den „Federn“ kommt?
V: Das ist mir bei den Pferden aufgefallen. Da gibt es so einen Kandidaten, der sogar liegen bleibt, während er gefüttert wird und frisst dann auch liegend [lacht]. Bei Hitze halten sie auch manchmal ein Mittagssschläfchen oder dösen.
I: Welches Tier ist das gefräßigste?
V: Ich würde sagen, das Trampeltier. Schafe stürzen sich auch sehr auf alles Essbare.
I: Hat auch ein Vierbeiner einmal einen schlechten Tag?
V: Ja. Dann lasse ich das Tier auch in Ruhe. Vor allem bei Pferden merkt man sehr stark, wenn sie einmal nicht angegriffen werden wollen. Aber wenn es um Kutschenfahrten geht, sind alle motiviert. Da habe ich noch keinen Tag erlebt, an dem sie nicht wollten. Wenn sie merken, es macht Spaß etwas zu tun, dann sind sie motiviert.
I: Wie oft zeigt der weiße Pfau sein Federkleid?
V: Schon regelmäßig. Er geht zwar viel spazieren, aber in den Gehegen, da zeigt er es schon gern.
I: Warst du schon einmal bei einer Tiergeburt dabei?
V: Ja, bei mehreren. Bei Esel-, Ziegen-, Schafgeburten, etc.
I: Wie ist das Gefühl?
V: Unbeschreiblich! Man hofft und betet, dass alles gut geht und dann auf einmal ist da so ein kleines Lebewesen und das ist einfach schön.
I: Was macht die Tiere von Schloss Hof aus deiner Sicht so besonders abgesehen von ihrer Rasse?
V: Dass unsere Tiere so handzahm sind und man alles mit ihnen machen kann. Dass sie Charakter haben, jedes einzelne von ihnen hat eine individuelle Persönlichkeit. Man kann sie berühren. Wir haben zum Beispiel einen Kameltrainer, der mit unseren Kamelen reitet. Sie lieben es, sich ihrem Publikum zu präsentieren und ich glaube, das macht sie so besonders! Ich kenne nicht viele, bei denen das so ist…